Frühzeitliche Geschichte
Seit vielen Jahrhunderten schmücken Weihnachtsbäume die Wohnzimmer verschiedener Kulturkreise. Der erste urkundlich erwähnte Weihnachtsbaum wurde 1527 von den Mainzer Herrschern in Stockstadt am Main aufgestellt. Zuvor war es bereits im Mittelalter bei öffentlichen Festen ein Brauch Bäume aufzustellen. Diese Bräuche sind bis in die heutige Zeit als Richtbaum oder Maibaum erhalten geblieben. Zu früheren Zeiten war der 24. Dezember der Gedenktag Adam und Evas, an dem ein sogenannter Paradiesbaum aufgestellt wurde, dieser war jedoch auch häufig ein Laubbaum. Im Jahr 1539 wurde im Straßburger Münster ein Weihnachtsbaum aufgestellt, womit der Brauch auch in der Geistlichkeit Einzug hielt. Die Verbreitung in der Gesellschaft erfolgte im frühen 17. Jahrhundert durch die Zünfte und Vereine die in ihre Zunfthäuser immergrüne Bäume stellten. Aus dieser Zeit stammt auch ein Beleg aus dem Elsass, wo nach der Aufzeichnung Tannenbäume in den Stuben aufgestellt wurden und mit aus Papier ausgeschnittenen Formen und Zischgold (dem späteren Lametta) geschmückt wurde.
Der Weihnachtsbaum in der Literatur
In seinem Werk "die Leiden des jungen Werthers" spricht Johann Wolfgang von Goethe von einem" aufgeputzten Baum, der mit Wachslichtern, Zuckerwerk, und Äpfeln in Entzückung versetzte. Friedrich Schiller hoffte in einem Brief an seine Charlotte, dass er bei seiner Heimkunft in seinem Zimmer hoffentlich einen grünen Baum in seinem Zimmer aufgerichtet vorfindet.
Der Tannenbaum im 19. Jahrhundert bis heute
In Mitteleuropa waren Tannen und Fichtenwälder bis zum 19. Jahrhundert relativ selten beziehungsweise traten nur lokal gehäuft auf. Deshalb war der Tannenbaum eher ein Brauch der wohlhabenderen Schichten. Mit dem Beginn des zunehmenden Aufforstens von Nadelwäldern wurden die Weihnachtsbäume zunehmend der gemeinen Stadtbevölkerung zugänglich. Mit der Zeit setzte sich der Weihnachtsbaum mehr und mehr in deutschen Städten durch und schaffte auch den Sprung nach Österreich. Durch Hochzeiten deutscher Adliger und Auswanderer gelangte der Brauch auch auf die britische Insel und nach Neuengland (Cambridge, Massachusetts an der Harvard Universität). Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war der Brauch bereits so verbreitet, dass Weihnachtsbäume aus Metall gebaut wurden, die an den Stellen an denen in Europa Kerzen aufgestellt wurden kleine Ritzen waren, damit das Gas, das durch die hohlen Äste strömte austreten konnte und eine kleine Gasflamme erzeugt werden konnte. Seit 1982 werden auch auf dem Petersplatz in Rom Weihnachtsbäume aufgestellt und in verschiedenen Ländern ist es Tradition befreundeten Ländern oder Institutionen Weihnachtsbäume zu schenken. Der heute wahrscheinlich berühmteste Weihnachtsbaum ist der zwischen 23 und 30 Meter hohe Weihnachtsbaum vor dem Rockefeller Center in New York, der traditionell eine Nordmanntanne ist.
Heute werden in Deutschland jährlich 28 Millionen Weihnachtsbäume aufgestellt sind und mittlerweile nicht mehr aus der Weihnachtszeit wegzudenken.